„Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.“ (Mt. 20, 28)
Liebe Schwestern und Brüder!
Ich grüße Sie in dieser zweiten Woche mit den verschärften Regeln für unser Miteinander zum Schutz besonders der Kranken und Schwachen unter uns. Ja, es ist tatsächlich erst die zweite Woche, auch wenn es mir wahrscheinlich ähnlich wie vielen von Ihnen schon viel länger vorkommt.
Ich bedanke mich bei Ihnen allen, die Sie sich in Ihrer beruflichen Arbeit in Krankenhäuser und Hospizen, Seniorenheimen und sozialen Einrichtungen, Schulen und Kindergärten, Lebensmittelgeschäften, Verwaltungen, Produktionsstätten, Apotheken und an vielen anderen Orten dafür einsetzen, dass vielen von uns das Leben noch relativ „normal“ vorkommt. Danke auch an alle, die in Ihrem privaten Umfeld tolle Ideen zugunsten von Familienangehörigen, Nachbarn oder anderen Menschen in unserem Umfeld umsetzen und diese so weiter am Leben in guter Weise teilhaben lassen.
Mein Dank gilt auch allen, die in den Kirchengemeinden und Einrichtungen unseres Dekanats und seiner Diakonie ihren Beitrag dazu leisten, dass die Kommunikation des Evangeliums auch in diesen Tagen nicht abbricht. Sie streamen Gottesdienste, pflegen Ihre Seiten im Internet, schreiben Briefe, verteilen Päckchen oder Verpflegung für auf der Straße Lebende und andere Notleidende, telefonieren, pflegen Kontakte über die sozialen Medien und noch mehr. Mit alledem und viel mehr geben Sie dem Heiligen Geist die Möglichkeiten, auch durch uns zu wirken.
Mein besonderer Dank gilt heute denen, die von mancher guten und sinnvollen Idee wieder Abstand genommen haben, weil andere es auch schon machen oder weil das Interesse einfach doch nicht so groß ist, wie Sie vermutet haben. Sie sind damit Vorbild, wie wir einen Wettlauf an Hilfemaßnahmen vermeiden können …. und Sie können vielleicht jetzt etwas durchatmen und Kraft tanken, bis Ihnen unterstützt vom Heiligen Geist andere Ideen kommen, an die jetzt noch niemand von uns denkt und wo Sie und wir dann gebraucht werden.
Auf meinen Spaziergängen durch den Regnitzgrund begleitet mich hoffentlich der Wochenspruch für diese Woche: Jesus Christus versichert uns, Ihnen und mir da:
„Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.“ (Mt. 20, 28)
Mir sind diese vielen von uns vertrauten Worte gestern wieder neu wichtig geworden, weil sie Ihnen und mir die Sicherheit geben können, dass Gott im Leben und Sterben für uns und unsere Lieben da ist. Wir dürfen seiner Begleitung sicher sein, auch wenn wir da zurzeit gar nicht so selten unsere Zweifel haben.
Dass Jesus zu allererst eben für andere, für uns da war und ist, stützt mich darin, dass ich nicht mich in den Mittelpunkt stellen muss und selber auch die Kraft von Gott geschenkt bekomme zum Dienen, zum Dasein für andere – in welcher Form auch immer.
Und dass Jesus das Lösegeld für uns alle ist, bestärkt mich darin, dass er keine Menschenopfer von uns als Menschen für andere gewollt hat – schon gleich gar nicht für eine wirtschaftliche Entwicklung.
Ich wünsche Ihnen und mir, dass Gott uns solche Sicherheit schenkt und uns durch seine Liebe und seinen Heilligen Geist die richtigen Wege gehen lässt. Gott segne Sie!
Ihr Dekan Peter Huschke