Von Sabine Mirsch
Die Kirche öffnet sich zunehmend neuen Formen des Gottesdienstes. So stand am Pfingstmontag im ökumenischen Regionalgottesdienst in der katholischen Kirche in Forth natürlich der Heilige Geist im Mittelpunkt, wurde aber von einer anderen, für viele überraschenden Seite gezeigt. Denn die heilige Geistkraft, die "Ruach" Gottes, wie die dritte göttliche und personifizierte Wirkkraft im hebräischen Ursprungstext genannt wird, war ursprünglich ein weiblicher Begriff. Nicht nur durch Worte, sondern auch durch meditative Elemente, Bilder, Musik und Bewegung sollte diese Kraft in ihrer ganzen Dynamik im Gottesdienst einfließen - darauf musste man sich als Gottesdienstbesucher auch erst mal einlassen. Mitgestaltet haben Frauen des Katholischen Deutschen Frauenbundes Stöckach-Forth und Umgebung, der ökumenischen Frauenliturgie Sophia. Sie erklärten zu Beginn, dass auf Grundlage der Frauenforschung 2006 eine neue Bibelübersetzung "in gerechter Sprache" entstand, aus der auch im Gottesdienst gelesen wurde. Für die klassischen Elemente des ökumenischen Gottesdienstes und die Zusammenführung zu einem harmonischen Ganzen aus Alt und Neu, aus Kirchenmusik und Tanz in den Bänken, aus gemeinsamen Singen mit Orgelbegleitung und Meditation zu Harfenklängen, aus katholisch und evangelisch zeichneten Gemeindereferentin Karina Weiß und Pfarrer Martin Irmer, ebenfalls anwesend waren Pfarrerin Susanne Grasruck und Pfarrer i.R. Kunze. Die gestaltenden Frauen waren Bianka Lebküchler, Hanne Pfeiffer, Christine Appel, Christina Drews (auch an der Harfe), Monika Knetzger, Gabi Schmidt und Anna Hübner. Der gut besuchte Gottesdienst mit anschließendem Begegnungscafe stand für eine offene, sich entwickelnde Kirche, die auch mal neue Wege beschreitet.